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Was war für Stadträtin Bulling-Schröter (DIE LINKE) 2022 die wichtigste Entscheidung im Ingolstädter Stadtrat?

Was war für Stadträtin Bulling-Schröter (DIE LINKE) 2022 die wichtigste Entscheidung im Ingolstädter Stadtrat?

(tt) O-T(h)öne fragte verschiedene Mitglieder des Ingolstädter Stadtrates: "Was war für Sie persönlich die wichtigste Entscheidung im Jahr 2022 im Ingolstädter Stadtrat in öffentlicher Sitzung, an der Sie teilgenommen haben? Wie haben Sie hier abgestimmt? Warum war dies für Sie persönlich die wichtigste Entscheidung im zurückliegenden Jahr?"

Nachfolgend die Antwort von Stadträtin Bulling-Schröter (DIE LINKE):

Für mich persönlich gab es zwei gleich wichtigste Entscheidungen, nämlich die Bürgerbegehren (Grünring/Schule und Kammerspiele) und der Entzug der Ehrenbürgerschaft einiger Herren, die dem Nationalsozialismus sehr “verbunden” waren.

Nachdem ja vor dem Bürgerbegehren beide Standorte als „alternativlos!“ dargestellt wurden, wurden dann nach einer mehrheitlichen Abstimmung gegen die so beantragten Projekte Alternativen  zur Prüfung vorgelegt. Das ist ein großer Erfolg. Für mich war klar, dass es einfach große Interessen gab, diese Standorte „koste es, was es wolle“ durchzusetzen. Jetzt ist aber beschlossen: Der Grünring muss gesichert werden und die Kammerspiele kommen, aber an einem anderen Standort. Das ist gut so! Und es wurde bewiesen: Bürger:innen sind oft kritischer als es der Stadtrat vermutet.

Für mich heißt das, dass es noch mehr Bürger:innenpartizipation braucht und dazu natürlich jeweils sachkompetente Menschen jeglicher Couleur, um eine Entscheidungsfindung auch wirklich möglich zu machen. Gerade in Sachen Klimaschutz und CO₂-Reduzierung braucht es eine breite Diskussion, auch zwischen den Generationen und den gesellschaftlichen Schichten. Passiert dies nicht, wird es in Zukunft noch mehr egoistisches Verhalten (wie Böllern) und noch weniger Rücksichtnahme und Solidarität geben, als im letzten Jahr.

Dass Menschen, die in führender Funktion im Faschismus tätig waren, nicht Ehrenbürger unserer Stadt sein können, müsste sich von selbst verstehen. Doch der Ingolstädter Stadtrat brauchte dafür viele Jahrzehnte. Jetzt ist die Zeit auch in Ingolstadt dafür reif und ich hoffe auf ein Einsehen und auch auf eine Mehrheit, die Person Reismüller auch noch diesem erlauchten Kreis zuzufügen, auch wenn ein Gutachten noch 2 Jahre braucht. Die Geschichte verdient es, auch nach so vielen Jahrzehnten, den Opfern wenigstens in dieser Form noch die Ehre zu bezeichnen.

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