Die Zukunft des FC Grün-Weiß, dem letzten verbliebenen Sportverein im Nordwesten Ingolstadts, steht auf der Kippe. Trotz jahrelanger Verhandlungen ist bisher keine Lösung gefunden worden, was beim Ortsverband der CSU Ingolstadt Nordwest auf großes Unverständnis stößt. Oberbürgermeister Christian Scharpf, der sich einst für den Erhalt des Vereins ausgesprochen hatte, wird von den Vereinsmitgliedern und Politikern zunehmend kritisiert, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der CSU und des Sportvereins.
Atakan Celik, der Vorsitzende des FC Grün-Weiß, brachte im Gespräch mit dem DONAUKURIER am 20. August 2024 seine Frustration zum Ausdruck. In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Es gibt aktuell kein Angebot vonseiten der Stadt, das unserem Verein das Überleben ermöglicht, unabhängig davon, ob wir umziehen oder nicht. Diese Situation ist extrem frustrierend und hat bereits zu zahlreichen Austritten geführt.“
Der CSU-Ortsverband teilt diese Sorge. Tim Beyer, Vorsitzender der CSU Nordwest, machte bei einem Treffen mit Celik und weiteren Vereinsvertretern am vergangenen Freitag deutlich, dass eine Umsiedlung des Vereins für die Partei nie eine Option gewesen sei. „Bereits 2022 war klar, dass eine Umsiedlung ein nicht akzeptabler Eingriff in die Sozial- und Vereinsstruktur bei uns im Nordwesten ist,“ so Beyer. Weiter wird der CSU-Ortsverbandsvorsitzende in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Doch was nun passiert, ist an Absurdität kaum zu überbieten! Unser (noch) Oberbürgermeister hat dem Sportverein alles Mögliche versprochen und lässt ihn nun im Regen stehen.“
Oguz Yildrim, Beisitzer der CSU Nordwest, zeigte sich ebenfalls besorgt über die Entwicklung. „Ich bin im Nordwesten aufgewachsen und habe Jahrzehnte meines Lebens hier verbracht. Unser Viertel wurde schon häufig ungerechtfertigt als ‚Problemfall‘ eingestuft. Wenn man uns jetzt noch die Sportvereine vergrault, mache ich mir große Sorgen um die Zukunft der Kinder- und Jugendförderung bei uns.“
Die CSU Nordwest fordert eine schnelle Lösung, um den Fortbestand des FC Grün-Weiß zu sichern. Der Verein sei ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens im Viertel und ein unverzichtbarer Anlaufpunkt für Sportbegeisterte jeden Alters.
Der CSU-Ortsverband appelliert daher an die Stadt, endlich die notwendige Unterstützung zu leisten, um den Verein im Nordwesten zu erhalten. „Gemeinsam mit dem Bezirksausschuss und dem Stadtrat sollte es möglich sein, den Verein wieder zu einer Anlaufstelle für Jung und Alt werden zu lassen, an dem man gerne Sport treibt oder sich einfach zusammensetzt. Dafür braucht es nur den politischen Willen aller Akteure“, betont Beyer. Die CSU Nordwest sei bereit, den ersten Schritt zu gehen und nicht aufzugeben, um den Verein zu retten.
Quelle: Pressemitteilung des CSU-Ortsverbands Nord-West.
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