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Bayern: Reale Kaufkraftverluste wegen Inflation

Nach Meldung des Bayerischen Landesamts für Statistik hatten private Haushalte in
Bayern im Jahr 2022 durchschnittlich 28 469 Euro je Einwohner für Konsum und Sparen
zur Verfügung. Dies ist der höchste Wert unter allen Ländern. Mit einem Zuwachs um
5,5 Prozent ist das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Bayern zudem 2022 nominal so
stark gestiegen wie seit 1991 nicht mehr. Real mussten die Haushalte in Bayern dennoch Kaufkraftverluste hinnehmen, da die Inflation mit 7,1 Prozent im Jahr 2022 den
Einkommenszuwachs übertraf.

Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik meldet, erzielten die privaten Haushalte in
Bayern im Jahr 2022 mit durchschnittlich 37 085 Euro je Einwohner das höchste Primäreinkommen in Deutschland. Es umfasst das Einkommen aus Erwerbsarbeit und Vermögen. Zieht man davon unter anderem Steuern und Sozialabgaben ab und rechnet unter anderem die empfangenen monetären Sozialleistungen hinzu, standen den bayerischen Haushalten im Jahr 2022 durchschnittlich 28 469 Euro je Einwohner für Konsum und Sparen zur Verfügung – ebenfalls der höchste Wert in Deutschland. Auch im zeitlichen Vergleich ragt dieses Ergebnis besonders heraus: Nie seit Beginn der Zeitreihe für das wiedervereinigte Deutschland im Jahr 1991 ist das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Bayern binnen eines Jahres nominal so stark gestiegen wie im Jahr 2022, nämlich um 5,5 Prozent gegenüber 2021. Für Deutschland insgesamt belief sich die Zunahme nominal auf 5,6 Prozent. Trotz dieses starken Wachstums blieb das Verfügbare Einkommen in Bayern und Deutschland jedoch hinter dem Anstieg der Verbraucherpreise zurück, die 2022 im Vorjahresvergleich um 7,1 bzw. 6,9 Prozent anzogen. Unter dem Strich sank somit die reale Kaufkraft in Bayern und in Deutschland.

Nimmt man die Einkommenssummen für Bayern insgesamt in den Blick, losgelöst von der Pro-Kopf-Betrachtung, zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen bei einzelnen Einkommenskomponenten im Jahr 2022. So haben zu dem starken nominalen Wachstum des verfügbaren Einkommens in Bayern der deutliche Anstieg der empfangenen Arbeitnehmerentgelte mit nominal plus 6,0 Prozent und die erhebliche Zunahme des Netto-Vermögenseinkommens mit nominal 19,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr maßgeblich beigetragen. Demgegenüber ist das Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit -Nettobetriebsüberschuss, Selbständigeneinkommen- nominal sogar um 3,7 Prozent zurückgegangen. Im Rahmen der Umverteilung der Einkommen wirkte der Anstieg der geleisteten Einkommen- und Vermögensteuern mit plus 8,9 Prozent deutlich dämpfend auf die Entwicklung des verfügbaren Einkommens in Bayern. Teilweise kompensiert wurde dies aber durch die Erhöhung der „sonstigen laufenden Transfers“ um nominal 69,8 Prozent gegenüber 2021. Hier schlagen u.a. die Maßnahmen des Staates zur Entlastung der privaten Haushalte bei den stark angestiegenen Energiekosten zu Buche.

Quelle: Bayerisches Landesamts für Statistik.

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