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Kliniken stellen Insolvenzantrag

Die Träger der kommunalen Kliniken der Landkreise Coburg (Bayern), Hildburghausen (Thüringen), Lichtenfels (Bayern) und Sonneberg (Thüringen) sowie der Städte Coburg (Bayern) und Schleusingen (Thüringen) beschlossen 2007 den Zusammenschluss ihrer Kliniken und der angegliederten Einrichtungen zu einem Gesundheitsverbund mit dem Namen regioMed. Der neue Verbund ging 2008 an den Start. Ziel war die Sicherung der Einrichtungen durch Gewinnerzielung im Verbund. Ähnliche Überlegungen gibt es derzeit politisch auch in der Region Ingolstadt, dazu ist ein Gutachten in Auftrag gegeben.

2018 erzielte die Klinikgruppe regioMed erstmals einen Verlust. Im September 2023 beschlossen die Gesellschafter von Regiomed betriebenen Krankenhäuser ab dem 1. Januar 2024 wieder auf die Gebietskörperschaften zu überführen. Grund waren Verluste von mehr als 20 Millionen Euro. Stadtrat und Kreistag Coburg stimmten aber aufgrund der hohen finanziellen Belastung gegen eine Rückführung der Regiomed-Krankenhäuser in kommunale Trägerschaft.

Nun stellte der Klinikverbund Regiomed Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Nürnberg. „Dieser Schritt ist notwendig, um die Gesellschaft angesichts immenser branchenweiter Herausforderungen, wie den massiv erhöhten Sach- und Personalkosten, Fachkräftemangel und Nachwirkungen der Corona-Pandemie, wieder wirtschaftlich auf stabile Füße zu stellen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbundes

Die Klinikgesellschaften REGIOMED Klinikum Coburg GmbH, die Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels GmbH, die Henneberg-Kliniken-Betriebsgesellschaft mbH mit dem REGIOMED-Klinikum Hildburghausen, die Klinik Neustadt GmbH und die MEDINOS Kliniken des Landkreises Sonneberg GmbH sowie die diesen zugehörigen Einrichtungen in Eigenverwaltungsverfahren saniert werden. Von den Anträgen sind zudem die zugehörigen Seniorenzentren und Wohnheime sowie der Rettungsdienst umfasst.

Als Teil des Transformationsprozesses betrifft das Eigenverwaltungsverfahren im Ergebnis die REGIOMED als Ganzes – aber nicht alle REGIOMED-Einrichtungen sind Teil dieses rechtlichen Verfahrens. Nach bereits erfolgter Sanierung ist die REGIOMED Reha-Klinik Masserberg von den Anträgen nicht erfasst. Auch für die MVZ Klinikum Coburg GmbH, die REGIOMED Service GmbH und die Medical School REGIOMED beabsichtigt der Verbund keine Antragstellung. Nach eingehender Prüfung werden in einem nächsten Schritt hingegen auch für die MVZ-Gesellschaften Klinikum Lichtenfels Medizinische Versorgungszentren GmbH, MVZ Klinik Neustadt GmbH und die Ambulantes Zentrum Henneberger Land GmbH sowie deren zugehörige Einrichtungen entsprechende Anträge auf Eröffnung von Eigenverwaltungsverfahren vorbereitet.

In der Sanierung werden die REGIOMED-KLINIKEN GmbH und die von ihr betriebenen Einrichtungen von den Sanierungsexperten der Rechtsanwaltskanzlei ECKERT unterstützt. Diese haben in der Vergangenheit bereits eine Vielzahl von Krankenhäusern erfolgreich in der Sanierung begleitet.

Quelle: Eigene Berichterstattung.

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