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Seehofer: „So etwas darf in der CSU niemals mehr vorkommen!“

Der CSU-Ehrenvorsitzende und ehemalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat auf einer Delegiertenversammlung im Bundeswahlkreis Ingolstadt deutliche Worte zu den internen Spannungen innerhalb der Ingolstädter CSU gefunden. Seehofer zeigte sich besonders betroffen über den Umgang mit dem CSU-Kreisvorsitzenden Stefan Huber. Dieser war aufgrund von Aussagen von „Parteifreunden“ in Medienberichterstattungen einem Strafverfahren ausgesetzt, das durch die Staatsanwaltschaft nach mehreren Monaten der Ermittlungen Anfang Oktober eingestellt wurde.

„Einiges möchte ich noch sagen, weil das für mich, ja von allem, was ich bisher politisch erlebt habe, in den letzten Monaten das Betrüblichste war. Ich bin wirklich zutiefst innerlich glücklich, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen unseren Stefan Huber eingestellt hat“, erklärte Seehofer. Er betonte, wie belastend solche Vorwürfe für die betroffene Person und deren Familie seien. „Was dies für einen Betroffenen und für seine Familie bedeutet, kann man nur ermessen, wenn man solche Dinge selbst erlebt.“ Nach dieser Aussage Seehofers gab es minutenlangen Applaus der Anwesenden.

Seehofer, der auf eine jahrzehntelange politische Laufbahn zurückblickt, sprach über seine Erfahrungen mit politischen Konflikten, darunter Auseinandersetzungen mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie die schwierige Amtsübergabe an seinen Nachfolger Markus Söder. Dennoch hob er hervor, dass solche Situationen immer ohne persönliche Angriffe und mit Respekt abgelaufen seien.

„Das, was ich in den letzten Monaten in Bezug auf das Verfahren gegen den Ingolstädter CSU-Kreisvorsitzenden Stefan Huber erlebt habe, hat mich deshalb so getroffen, weil wir so etwas noch nie in unserer Region erlebt haben, seit Gründung der Region Anfang der 70er Jahre. Das, was wir die letzten Monate durchlaufen haben, darf in unserer Familie CSU niemals mehr vorkommen. Niemals“, stellte er klar.

Mit Blick auf die CSU-interne Kandidatur, bei der sich demnächst zwei Bewerber der Wahl der Mitglieder stellen, die entscheiden, wer für die CSU bei der Ingolstädter Oberbürgermeisterwahl antreten soll, machte Seehofer deutlich, dass es sich nicht um einen Streit in der örtlichen CSU handele. „Bei jedem Wechsel bei Mandaten gab es einen Wettbewerb und eine Diskussion über die Frage, wer soll nachfolgen, aktuell als Oberbürgermeister“, erklärte er. Er betonte, dass ein solcher Wettbewerb in der Demokratie normal sei und keinesfalls als Spaltung der Partei interpretiert werden könne. „So erlebe ich das in Ingolstadt. Ich kümmere mich seit September des letzten Jahres intensiv um die Geschehnisse“, fügte Seehofer hinzu.

Seehofer lobte zudem den fairen Umgang der beiden Kandidaten Christian Lösel und Michael Kern während der Vorstellungsrunden bei den CSU-Ortsverbänden. „Die Leute kommen in Scharen, sie beteiligen sich an den Fragen, an der Diskussion, der Umgang der beiden Kandidaten ist absolut korrekt. Wie da von Spaltung und von Streit die Rede sein kann, ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar“, stellte er klar.

Der CSU-Ehrenvorsitzende betonte abschließend, dass er optimistisch sei, dass die innerparteilichen Spannungen in Ingolstadt überwunden werden können. Der aktuelle CSU-interne Wettbewerb um die OB-Kandidatur stärke die Demokratie.

Quelle: Eigene Berichterstattung

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