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Künettegraben: Machbarkeitsstudie liegt vor

Schon seit längerer Zeit wird darüber diskutiert, wie der Künettegraben saniert werden kann. Zwar ist die Ökologie aufgrund der guten Wasserwerte nicht gefährdet, die – vor allem in den Sommermonaten auftretenden – optischen und geruchsintensiven Beeinträchtigungen sollen jedoch reduziert oder vermieden werden.

Die Stadt hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, anhand derer geprüft werden soll, welche Handlungsoptionen in Frage kommen. Diese Machbarkeitsstudie liegt nun vor und mit ihren Ergebnissen befasst sich im kommenden Sitzungslauf der Stadtrat.

Die Machbarkeitsstudie schlägt im Wesentlichen zwei Varianten vor: das Ausbaggern des Künettegrabens oder eine biologische Gewässersanierung, jeweils kombiniert mit dem Bau einer Absetzanlage. Das Thema wird zunächst dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Umwelt und Nachhaltigkeit am 11. Juli und anschließend dem Stadtrat am 23. Juli vorgelegt. Die Stadtverwaltung schlägt dem Gremium vor, Planung, Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahme weiter voranzutreiben und parallel die Sanierung durch biologische Methoden weiter zu prüfen.

In der Machbarkeitsstudie wird eine Sedimententnahme, sowohl durch konventionelle Erdbauverfahren, als auch durch mit einem Nassbagger, als machbar und empfehlenswert gesehen. Das staatliche Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt, als Vertreter des Eigentümers, dem Freistaat Bayern, hat angekündigt, nur einer nachhaltigen Lösung zuzustimmen. Das bedeutet, dass der Sedimenteintrag aus der Schutter in den Künettegraben dauerhaft reduziert werden muss. Die Machbarkeitsstudie sieht hierfür den Bau einer Absetzeinrichtung am Schuttereinlauf als bevorzugte Variante. Eine solche Absetzanlage wäre auch aus denkmalschutzrechtlicher Sicht genehmigungsfähig.

Die Machbarkeitsstudie nennt aber auch noch eine weitere Maßnahme, die entweder zusätzlich oder vielleicht auch anstatt der oben genannten Sanierung infrage kommt: den biologischen Abbau der in den Ablagerungen enthaltenen organischen Anteile. Dafür würden Bakterienkulturen kombiniert mit einer temporären Belüftung eingesetzt. „Dies könnte zu einer deutlichen Reduzierung der Schlammauflage und einer Verhinderung der sommerlichen Geruchsbelästigung führen, die im Wesentlichen von den organischen Abbauprozessen herrührt“, heißt es im Bericht. Die Firma, die dieses Verfahren anbietet, wird die Umsetzbarkeit im Künettegraben bei einem Ortstermin im Juli noch genauer untersuchen. Damit der Sedimenteintrag dauerhaft reduziert wird, würde aber auch bei der biologischen Gewässersanierung eine Absetzeinrichtung notwendig werden.

Die Kosten für das Ausbaggern würden sich nach ersten Schätzungen auf etwa 2,4 bis 2,8 Millionen Euro belaufen. Für die biologische Gewässersanierung werden mindestens 330.000 Euro veranschlagt. Für die bauliche Absetzeinrichtung zur nachhaltigen Reduzierung des Sedimenteintrags aus der Schutter kommen noch 700.000 Euro hinzu. Die Unterhaltslast für den Künettegraben trägt der Freistaat Bayern, aufgrund des Glacis-Vertrags zwischen der Stadt und dem Wasserwirtschaftsamt beteiligt sich die Stadt aber zu 25 Prozent an den Unterhaltskosten.

Für das Gesamtprojekt einschließlich Planung, Genehmigung, Durchführung sind seitens des Freistaats bisher 500.000 Euro aus der Fraktionsreserve der CSU-Landtagsfraktion zugesagt, die über das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt zur Verfügung gestellt werden sollen.

Für das Ausbaggern ist ein Zeitraum von fünf Monaten, beginnend ab September 2025 realistisch. Für die biologische Gewässersanierung ist aufgrund der notwendigen Wassertemperaturen nur das Sommerhalbjahr nutzbar. Die Behandlung würde sich eventuell über zwei bis drei Jahre erstrecken.

Mit beiden Varianten kann der Abschluss der Sanierung des Künettegrabens bis zum Festungsjubiläum 2028 sichergestellt werden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt.

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