Flusswärmepumpen helfen mit, die Energiewende schnellstmöglich umzusetzen. Sie sind ein wichtiger Baustein für die Loslösung von Gas und anderen fossilen Energieträgern und damit ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Das Fraunhofer Institut for Solar Energy Systems ISE begleitet aktuell zwei bereits laufende Projekte in Rosenheim und Mannheim. „Das sind spannende Projekte, die auch für Ingolstadt interessant sein könnten“, sagt Hans Stachel, Fraktionsvorsitzender der Ingolstädter Stadtratsfraktion der FREIEN WÄHLER.
Im Oktober 2023 wurde in Mannheim die offizielle Inbetriebnahme der aktuell größten Flusswärmepumpe mit einer thermischen Leistung von circa 20 Megawatt und einer elektrischen Leistung von 7 Megawatt für rechnerisch rund 3.500 Haushalte errichtet. Selbst bei konservativer Schätzung könnten allein in Mannheim mindestens 500 Megawatt aus dem Rhein und Neckar thermisch entzogen werden. Dies entspricht der maximalen Wärmeleistung, um rund 50.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen.
Nur einen Bruchteil so groß sind die drei Großwärmepumpen in Rosenheim. Sie stehen am Mühlbach in der Nähe des dortigen Heizkraftwerks. Auch sie laufen erst seit wenigen Monaten und leisten insgesamt 4,5 Megawatt. Wie Mannheim verfügt Rosenheim seit Jahrzehnten über ein Fernwärmenetz, das nun eben auch genutzt wird, um mit der Wärme des Mühlbachs zu heizen. So kann man weitgehend auf fossile Brennstoffe verzichten und CO2 sparen.
Auch die Stadt Neuburg an der Donau überlegt, Wärme aus der Donau zu ziehen. Aktuell prüft die Technische Hochschule Ingolstadt, ob dort eine große Wärmepumpe sinnvoll ist, berichtet FW-Stadtrat Raimund Reibenspieß.
„Für Ingolstadt müsste ein städtisches Fernwärmenetz aufgebaut werden, welches im Sommer möglichst auch zur Kühlung verwendet werden kann“, so Reibenspieß. „Das erfordert allerdings hohe Investitionen.“ Aber in Zukunft würden ökonomisch Gewinne erzielt werden, die sich ökologisch aber sofort auszahlen. „Als Standort einer Flusswärmepumpe bieten sich der Donaustausee und die Donau an. Im Stausee könnte die Flusswärmepumpe direkt, ohne wertvollen Flächenverbrauch, errichtet werden“, überlegt Stachel. Schließlich gelte es noch abzuklären, ob man ein klassisches Fernwärmenetz oder ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz, das geringere Investitionen erfordert, aufbauen möchte.
Geprüft werden sollte zudem die Möglichkeiten für die Realisierung in Ingolstadt mit Anbindung ans Fernwärmenetz oder aber die Errichtung von Nahwärme/Fernwärmeversorgung mit Flusswärmepumpen für Ortsteile bzw. Stadtteile, beispielsweise im Südwesten bei Gerolfing und Dünzlau.
Eine solche Investition hätte enorme Vorteile ungebunden zu sein: „Denn im Vergleich zu russischem Gas wäre die Stadt Ingolstadt ein sicherer, lokaler und zuverlässiger Anbieter für Wärme in den kalten und zur Kühlung in den warmen Monaten“, ist Stachel überzeugt. „Auch deswegen beantragen wir die Prüfung“.
Quelle: Pressmitteilung der Stadtratsfraktion der Freien Wähler Ingolstadt.
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