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Wenn der Journalist auf dem Chefsessel thront

In den stickigen Gefilden der Lokalredaktion, wo die Schreibmaschinen klingen wie das monotone Murmeln eines alten Kults und der Druckerpresse der Status einer göttlichen Ikone zukommt, manifestierte sich jüngst ein Lokaljournalist als Herrscher des gedruckten Universums. Mit einem diabolischen Grinsen verkündete er: „Blogger erklären Profijournalisten deren Beruf. Gut, das halten die aus.“ Ja, liebe Blogger, tretet ein in das Königreich des arroganten Absolutismus, denn hier erwartet euch der Herrscher des geschriebenen Wortes – und seine königliche Missachtung.

Da thront er, der Lokaljournalist, auf seinem Chefsessel, als wäre er der Diktator der Druckerschwärze und ihr, die Blogger, nichts mehr als digitale Untertanen in seinem Reich des Print-Dogmas. „Gut, das halten wir aus“, donnert der Journalist, während er euren elektronischen Aufstand mit einem Ausdruck der Verachtung quittiert.

Diese Blogger, die es wagen, mit ihren digitalen Insignien den Schrein des gedruckten Journalismus zu betreten, werden von diesem Lokaljournalisten betrachtet wie Ketzer, die versuchen, die heilige Schrift mit Emojis zu übersetzen. „Gut, das halten wir aus“, zischt der Journalist, während er mit einem magischen Stift die Formel für seriösen Journalismus auf das Papier der Tradition kritzelt.

Ihr Blogger seid für den Lokaljournalisten nichts mehr als die digitalen Narren, die versuchen, mit ihren Tastaturen die Pauken der gedruckten Wahrheit zu übertönen. „Gut, das halten wir aus“, munkelt der Journalist, während er euch wie missratene Sprösslinge betrachtet, die den Elfenbeinturm des Print-Journalismus unsanft entern.

In dieser teuflischen Satire bleibt nur zu sagen: Mögt ihr Blogger weiterhin in eurem digitalen Fegefeuer, als Ort der Reinigung schwelgen, während der Lokaljournalist mit einem zynischen Grinsen die Tore des Print-Paradieses verschlossen hält. Denn, meine lieben Blogger, der Journalist hält es tatsächlich aus – wenn auch mit einem Höllenlachen und einem gehörigen Schluck aus dem Kelch der Selbstgefälligkeit. Gut, das hält er wirklich aus.

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