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Kamelrennen und „Kandidatenkarussell“ der CSU

Griaß eich, i bins, Schoasch, der Rathauspförtner,

hobts es mitkriagt, des Kamelrennen in Ingolstadt? Die Zeitung hat des Kamelrennen aufm Volksfest als höchst symbolisch fürn Wettbewerb innerhalb da CSU dargestellt. I frog mi bloß, wo die politische Analyse aufhört und da surreale Jahrmarktswahnsinn o’fängt.

Die Analyse von de möglichen Kandidatinnen und Kandidaten fangt o mit da Frage, ob da Scharpf überhaupt wieder mog. Dazu werdn zwei Szenarien konstruiert, als wär des de Vorbereitung auf a episches Kamelrennen. De CSU halt sich bereit, falls da SPD-OB „servus“ sagt und sich verdruckt. Dann könnten de Rangeleien an Härte zunehmen. Wie aufm Jahrmarkt im Boxring? – frog i mi. Und wenn da Scharpf doch bleibt, wär die Frage nach de Gegenkandidaten nachrangig, denn da amtierende OB wär so schwer zum Schlagen, als wan a dreibeiniges Kamel bei am Hindernisparcours antreten tat.

Der Scharpf werd histellt wia schlaua Fußballspieler, der gschickt den Boi in da Hand hod und dem Gegner – oder besser gsagt, den konkurrierenden Kamelreitern – zuschaut. Wer braucht scho a neues politisches Programm oder weitere Ideen, wenn ma a guads Kamelrennen gnießa kann?

Die genannten Kandidaten lesen sich wie a illustre Gästeliste fürs exklusive Kamelrennen-Galadinner.

Dorothea Deneke-Stoll, de rauchende Bürgermeisterin, die net sportelt, de ihre Sitzungen souverän moderiert, als wär sie de Dompteuse von da politischen Manege, die aber vielleicht doch zu alt ist.

Reinhard Brandl, da Einzige, der vielleicht gegen da Scharpf a Chance hätt – oba nein, der wird wahrscheinlich ned mitmachen, denn schließlich is Bundestagswahl, und wer will scho aus Berlin in de politische Steppe Ingolstadts zurückkehren?

Alfred Grob, da fröhliche Kriminaldirektor a.D., der liaba aus am gemütlichen Mandatssessel in München lacht, als dass er sich am Stress von an Wahlkampf aussetzen dad.

Christina Hofmann, de nach am kurzen politischen Sabbatical wieder zurück is, aber a gar net gefragt wordn ist, obs denn mog.

Und ned zum Vergessen, Stefan Huber, der versprochen hod, „Das mia san mia“ neu zu erfinden, es aber noch ned gschafft hod, de Flügelkämpfe zu befrieden. Des geht vielleicht a schwerer als a neues Kamel zu zähmen.

Und ach, der Alt-OB Christian Lösel, dem seine Fans auf Facebook an Sturm entfachen. Wenn der antritt, wird weniger a Wahlkampf, sondern gleich a glorreiche Wahlschlacht prophezeit. Hams an Lösel scho gefragt, ob er überhaupt mog? Jetza wos erm so gut geht an der THI. Also quasi, wie das Sahnehäubchen auf am Kaffee.

Dann no der Sebastian Knott, dem Juristen, der ned nur im Redewettstreit, sondern a im politischen Zirkel den Gegnern empfindliche Treffer verpassen möcht.

Von dene junga Wilden von der JU hams de Julia Lebe in de Zeitung gebracht, die mit ihrer „Fuck-Up Night“ a bisserl Wind in die Bude bringt. A junge Frau, de no ned ganz so vui auf derer politischen Bühne tanzt, aber da werd ma scho no von ihr hör’n.

Die Kandidaten san durchleuchtet worden wie Artisten im Rampenlicht – die eine raucht, der andere is jung und erfolgreich, a Dritter hat sich beim Redewettstreit bewiesen. A bunter Mix von bekannten Namen aus der CSU halt.

Die Analyse schmeißt mich in a Gwirr aus Szenarien – als war die politische Bühne a riesige Sanddüne, auf der sich Kamelreitende um den Titel vom Oberbürgermeister balgen.

Die Liste geht noch weida, mein i. Wie wars mit Kern Michi, am Schickel Matthias, der Klein Patricia. Der Wittmann Albert war a no da. Wann der Biden und der Trump es im hohen Alter ko, dann der ist der Albert ja quasi noch Jüngling. Der werert diesmal aber net Oberstbürgermeister, sondern a Generalbürgermeister. Der Siebendritt Christian tat mir a no einfallen. Der kennt des Rathaus, der hat quasi Oberbürgermeister gelernt.

Ingolstadt, de Stadt von de Kamelrennen und politischen Possen, hod wieder amol bewiesen, dass sie den Jahrmarkt von de politischen Kuriositäten im wahrsten Sinn des Wortes fest im Griff hod. Mog de politische Manege niemals leer sein!

Die CSUler müsserten jetzt bloß sagen, dass tatsächliche alle genannten Männer und Frauen bei der CSU antreten und sogar noch meherer. Na hätt dem Scharpf des Rumeiern, ob er noch nochmal mog oder net, gar nix geholfen. Vielleicht wollten die von der Zeitung ja bloß CSUler aus der Reserve locken. An Scharpf häts gefreut.

Also i kenn mi mit derer Kommunalpolitik ja net aus, ich bin ja bloß der Rathauspförtner, aber wan ich daheim in die Glaskugel schau, bin ich genauso schlau, als wann des vom Kamelrennen gelesen hob. I frag mich auch, wer mag sich das antun, in Ingolstadt OB zu werden? Das Geld vom Stadtsäckel ist weg und die Aufgaben riesig. Also a OB als Insolvenzverwalter, der nix gestalten kann?

So, für heut hab ich scho wieder viel zu viel geschriebn. Des mit dem gschwollna Hochdeutsch schreibn, des hat ja wieder nicht geklappt, und beim Bayrisch hob i mi wieder vertippt. War eh klar.

Jetzt wünsch i eich an guaden Start in die neue Woche. Bleibts gsund.

Also Pfiat eich, sagt der Schoasch

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