Von Thomas Thöne
Ein Sozialdemokrat als Oberbürgermeister in Ingolstadt, ein SPD-Fraktionsvorsitzender, der die Funktion als örtlicher Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes bekleidet, ein Betriebsratsvorsitzender sowie ein Geschäftsführer des Betriebsrates, die bei Audi beschäftigt sind, als Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion, müssten eigentlich Garanten für eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Gewerkschaft ver.di und der Stadt Ingolstadt, sowie deren Beteiligungsunternehmen sein.
Dass dies nicht unbedingt der Fall ist, wird zu mindestens am Zustandekommen und am Umgang mit dem Klinikengutachten deutlich, welches kommenden Dienstag bereits in den politischen Gremien behandelt wird.
„Ihr redet über uns – nicht mit uns“, so lautete eine öffentliche Erklärung der ver.di Fachtagung Krankenhäuser in der Region 10, vom Juli des letzten Jahres. Die Teilnehmer der damaligen Veranstaltung vertraten nach eigenen Angaben knapp 7.000 Beschäftigte aus den Kliniken der Region. „Da ist es unbedingt erforderlich, dass bei der Erstellung des Gutachtens die Expertise und Erfahrungen der Interessenvertretungen und Gewerkschaften mit eingebracht werden“, machten die ver.di-Fachleute damals schriftlich deutlich. Die Erklärung sendete ver.di per Mail am 11. Juli an den Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf, sowie an die Landräte der Landkreise Eichstätt und Neuburg-Schrobenhausen.
Das Ergebnis der Mail an die Spitzen der Stadt und der Landkreise ist für die örtliche Zuständige für das Gesundheitswesen der Gewerkschaft ver.di, Arina Wolf, ernüchternd, wie diese auf Nachfrage von O-T(h)öne mitteilt. „Wir haben nicht einmal eine Antwort auf unsere Mail bekommen. Es war auch nicht gewollt, dass wir unsere Fachlichkeit beim Gutachten einbringen. Wir wurden schlichtweg negiert. Dennoch besteht, da es um die Beschäftigten geht, bei uns weiterhin Gesprächsbereitschaft“, so Wolf.
Bis zum heutigen Tag liegt weder der Gewerkschaft ver.di noch den Mitgliedern der ver.di Fachtagung Krankenhäuser in der Region 10 eine Einladung vor, um diesen das Gutachten vorzustellen. „Alles, was wir erfahren, müssen wir den Medien entnehmen“, zeigt sich Wolf enttäuscht.
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Quelle: Eigene Berichterstattung.