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Klinikum: 97 Millionen Euro geplantes Defizit

Der Wirtschaftsplan 2024 des Krankenhauszweckverbandes Ingolstadt, der heute am Spätnachmittag durch die Mitglieder der Krankenhauszweckversammlung zu verabschieden ist, hat es in sich. Für den Betrieb des Klinikums wird für das Jahr 2024 ein geplantes Defizit von 25 Millionen Euro in der Sitzungsvorlage genannt. In der mittelfristigen Finanzplanung sind in den Jahren 2025 bis 2027 jeweils 24 Millionen Euro an Defizit angesetzt. Also insgesamt ein geplantes Defizit von 97 Millionen Euro im genannten Zeitraum.

Die geänderten Bedingungen für die Erlösstrukturen aus der angekündigten Krankenhausfinanzierungsreform wirken voraussichtlich erst ab dem Jahr 2027, ist der Sitzungsvorlage ferner zu entnehmen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit der Wirtschaftsplan 2024 und die mittelfristige Finanzplanung, wie sie den Entscheidungsträgern in der Verbandsversammlung vorliegen, überhaupt realistisch sind oder ob sich dies in den kommenden Jahren als Märchenbuch herausstellt. Kenner der aktuellen Situation im Ingolstädter Klinikum halten die genannten Zahlen für sehr optimistisch.

Erst dieser Tage erreichte das Klinikum eine Hiobsbotschaft. Das Geriatriezentrum Neuburg, das auf dem Campus des Klinikums Räumlichkeiten angemietet hat, schließt seine Einrichtung im kommenden Jahr. Dies bedeutet für den Krankenhauszweckverband nicht nur den Verlust von Mieteinnahmen, sondern auch Einnahmeverluste durch Leistungen, die für das Geriatriezentrum derzeit erbracht werden. Der Wegfall der Rehaplätze wird sich auf die sogenannten Abverlegungen aus dem Klinikum auswirken. Unter dem früheren Geschäftsführer, Heribert Fastenmeier, war das Ziel, die betroffenen Patienten möglichst zeitnah nach der Akutbehandlung in das Rehazentrum abzulegen, um die Akutbetten, aus finanziellen Gründen, zeitnah wieder mit Akutpatienten zu belegen. Dies war auch der Grund, warum die Gebäudlichkeit, in die sich das Rehazentrum eingemietet hat, durch den Krankenhauszweckverband, auf Vorschlag von Fastenmeier, errichtet wurde.

Quelle: Eigene Berichterstattung.

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