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SPD zu Scharpf: Wir wissen, dass wir nichts wissen

Am vergangenen Donnerstag spekulierten zwei große Münchener Zeitungen, wer künftig Wiesn-Referent in München und damit auch Wirtschaftsreferent werden könnte. Die Medien nannten dabei auch den Namen des Ingolstädter Oberbürgermeisters Christian Scharpf, der erst im Jahr 2020 in das Amt gewählt wurde. Scharpfs reguläre Amtszeit geht bis Frühjahr 2026. Die Nachfolge zum Wiesnreferenten steht aber schon im Frühjahr 2025 an. Die Zeitungsveröffentlichungen führten zu heftigen Spekulationen im politischen Ingolstadt und zu Reaktionen politischer Parteien in Pressemitteilungen. Scharpf selbst ist im Urlaub und hüllt sich in Stillschweigen, was seine politische Zukunft in Ingolstadt angeht.

Vier Tage nach den ersten Berichterstattungen gibt es jetzt auch eine offizielle Reaktion der Ingolstädter SPD in Form einer Pressemitteilung. Bei einem Treffen der Fraktions- und Parteispitzen wurden heute die aktuellen Medienberichte bezüglich der möglichen Zukunft des Oberbürgermeisters Christian Scharpf erörtert, heißt es in dieser. Fraktions- und Parteivorsitzender Christian De Lapuente weist darauf hin, dass sich der Oberbürgermeister selbst dazu bisher nicht geäußert hat, dies aber zeitnah tun will. Momentan befinde sich Scharpf im Urlaub mit der Familie. Vorsorglich weist De Lapuente darauf hin, dass die SPD in Ingolstadt und die SPD-Stadtratsfraktion inhaltlich, wie personell gut aufgestellt sind. „Daher blicken wir mit Gelassenheit und selbstbewusst in die Zukunft“, so De Lapuente. Welche Personen er damit konkret meint, führt der SPD-Chef allerdings nicht aus.

Die Ingolstädter SPD stellt in ihrer Mitteilung fest, dass sich seit der Amtsübernahme von Christian Scharpf die politische Kultur und Arbeit radikal verbessert habe. „Aus dem vorherigen Gegeneinander sei ein Miteinander geworden“. „Das Bestreben der SPD ist es, diesen erfolgreichen Kurs fortzusetzen, wie auch immer der Oberbürgermeister entscheidet“, heißt es weiter, fast wie in einem politischen Nachruf. Ein Dementi zu Scharpfs Abgang aus der Ingolstädter Kommunalpolitik sieht anders aus.

Die Parteivorsitzende Karoline Schwärzli-Bühler sieht sich in der Pressemitteilung genötigt, darauf hinzuweisen, dass das SPD-Wahlprogramm bereits fast vollständig in der laufenden Amtsperiode umgesetzt wurde. Ein politischer Nachruf auf Scharpf? Der Fokus der SPD liege darauf, die Stadt auch weiterhin zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gerecht und im Miteinander voranzubringen, so die SPD-Chefin. Das klingt schon fast wie Wahlkampf.

Quelle: SPD-Stadtratsfraktion Ingolstadt.

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