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O mei, is des a „Gaudi“ mit unserm OB Scharpf

Griaß eich, i bins, Schoasch, der Rathauspförtner

o mei, is des a „mords Gaudi“ mit unserm Oberbürgermeister, der, so hams gschriebn, nach München abhauen will und sei Amt in Ingolstadt einfach hinschmeißt. Kurz nachdem die Nachricht von der ersten Münchner Zeitung im Internet zu lesen war, hot mi mein Pförtnerkollege Schori ganz aufgregt o’gruaffa. Ganz außer Atem hot er gmeint: „Hast du scho ghört?“. Dann hab i mir des halt o’ghört, mit dem Scharpf. Na, meinte der Schori, und Schoasch, wos sogst jetzt du dazu? Ja wos soi i dazu sogn? I hob gmoant, wenn des wirklich stimmt, dann hot mi der Scharpf als Wähler gscheid beschissn. I hob ihn für a Amtszeit von sechs Johr gwählt.

I hob den Schnell Peter als Oberbürgermeister no erlebt, dann an Lehmann, an Lösel und an Scharpf. Dann gibt’s halt an neien Oberbürgermeister. Sobald der dann gwählt is, wer’n die Presseleut und der Stadtrat den halt hochleben lassen. Den muaß ma halt dann glei fragen, ob er für sechs Johr, na es warn ja sieben, wenn vorzeitig gwählt wird, im Amt bleibt.

Von mir aus kann der Scharpf glei sei Rücktritt erklärn und Urlaub macha, bis er in München als Wirtschaftsreferent und Wiesnchef gwählt wird. Dann könnt ma glei wählen und Ruah war mit dem Schmarrn. Der Schori meinte, i dat des sehr pragmatisch sehn. I hob dann nur gmoant, dass ma Reisende net aufhaltn soll, sondern denen a guade Reise wünscht. Dann hob i gmoant, wenn des mit dem Scharf tatsächlich stimmt, sollten wir ihm glei des billigste Einwegticket nach München schenken, des aber nur in der kommenden Woche gültig is. Weil als Wähler lass i mi ungern verarschn. Wenn des alles stimmt, fördert des nur die Politikverdrossenheit.

Als i dann am nächsten Tag im Rathaus im Dienst war, hob i glaubt i bin auf dem falschen Stern. Da hom etliche Leit echt am Rad gedreht, nur weil die Zeitungen a Spekulation veröffentlicht hom, für die es noch gar keinen Beweis gab. Ja, bis heit net gibt, da der Scharpf ja alle zappeln lässt, auch sei SPD, seitdem des in der Zeitung gstanden is. Und scho am selben Tag homs a im Rathaus Namen von Scharpfs Nachfolger in die Welt gsetzt. I hob mir die Gaudi gmacht, die aufzuschreiben, mein Blatt is jetzt scho voll.

Für die Presseleut war die Nachricht natürlich a gfundnes Fressn. Normalerweise is in den Pfingstferien politisch sehr ruhig. Jetzt hom die aber gmoant, sie hätten wos zu berichtn. Bericht homs bis jetzt aber nur über Spekulationen. Wann die sich no bei uns im Rathaus umhörn würden, dann könntn die a Sonderausgabe von derer Zeitung rausgebn. Aber so wird halt jeden Tag wos zum Thema bracht, dann is des Papier a bedruckt. Wenn i allein anschau, welche Namen im Rathaus genannt wurden, die i aufgschriebn hob, können die no lang spekulieren.

Aufgfalln is mir, dass die Presseleut jetzt scho selbst Politik machn. Hom die doch tatsächlich ins Spiel gebracht, dass es ja a Übergangskandidatin geben könnt, auf die sich alle Parteien einigen. Gnannt hom’s die Bürgermeisterin Deneke-Stoll von der CSU.

So wie sich die Stadtratsfraktion der CSU unter einem OB Scharpf angstellt hat, traue i denen jetzt zu, dass die den Köder fressn. Die hom ja a nach der Kommunalwahl den Köder mit der Bürgermeisterin geschluckt und waren daran fast politisch erstickt. Die hom sich damit politisch selbst schachmatt gsetzt. Wobei ich net geglaubt hät, dass ich mit derer CSU sogar mal Mitleid hom könnt.

Wenn die Deneke-Stoll Oberbürgermeisterin wird und 2026 dann a zurücktritt, wie die Zeitungsleit des in die Welt gsetzt hom, dann war der Bürgermeisterposten frei. Na, könnt der Christian De Lapuente Bürgermeister werdn und der Quirin Witty Fraktionsvorsitzender. Alle anderen Parteien könnten dann auch in Ruhe ihre Leit für des OB-Amt in Stellung bringa. I mein aber, dass der Seehofer recht hat, dass des a Schmarrn is, mit der Übergangskandidatin. Wenn, dann sollten wir so schnell wie möglich wählen, gleich im September.

Vielleicht war’s dann Zeit für an OB von die Freien Wähler. CSU und SPD hatten wir ja scho. Der Weigert hätt ja politische Erfahrung als ehemaliger Staatssekretär und Landrat.

Mir würde es aber gfalln, wenn diesmal a Frau ans Ruder käm. Also wenn i mi bei uns im Rathaus so umschau, bin i überzeugt, dass die Ulrike Wittmann-Brand a guade Oberbürgermeisterin war. Die is sympathisch, hat Ausstrahlung, kann mit de Leit redn und hat Verwaltungserfahrung. Aber jetzt muaß i aufhörn Namen zu nenn, sonst mach i des mit dem Kaffeesatzlesen ja so wie die von der Zeitung. I hob überlegt, ob i dene mei Liste mit Namen noch schickn soll, aber die werdn sich weiter selber no wos zurechtreimen.

Weil i vorhin den De Lapuente von der SPD erwähnt hob, den sie ja sonst immer DelPu nennen, is mir aufgfalln, dass der mit seiner Reaktion zu Scharpf ganz schön blass ausgschaut hat. Seitdem der Scharpf OB war, hom die Sozis vor Kraft und Stolz ja gar net laufn können. Der DelPu war der Ausputzer vom Scharpf im Stadtrat und hat Richtung von dene wenigen kritischen CSU-ler a mal kräftig hinglangt. Und jetzt is die SPD grad leichenblass und sieht ganz schön alt aus. Was is nur innerhalb weniger Tage aus den stolzen Ingolstädter Sozialdemokraten wordn? Die musst ja neben der CSU auch noch bemitleiden. Der DelPu weiß net, was er sagn soll, außer dass die SPD personell gut aufgstellt sei. Des heißt also, sie hätten Kandidaten, wenn der Scharpf hinschmeißt. An wen der DelPu dabei denkt, hat er net gsagt. Naja, vielleicht kramt die SPD den Werner als OB-Kandidaten wieder aus wieder aus, der ja den Scharpf entdeckt und nach Ingolstadt gebracht hat, oder gar den Schuhmann. Halt, des geht ja gar net, die san zu alt.

I befürchte der Hype mit dem Scharpf wird no a ganze Zeit andauern. Dabei gäb’s aus meiner Sicht viel wichtigere Themen für unsre Stadt und die Leit, die hier lebn. I glaub a, dass die Menschen echt andere Sorgen und Problem haben, als einen OB der keinen Bock mehr auf sein Amt in Ingolstadt hat.

Oh mei. Jetzt muss ich aufhörn mit dem Schreiben. Heut ist es viel zu lang geworden.

Des mit dem gschwollna Hochdeutsch schreibn, des hat ja wieder nicht geklappt, und beim Bayrisch hob i mi wieder vertippt. War eh klar.

Jetzt wünsch i eich a guade Zeit. Bleibts gsund!

Also Pfiat eich, sagt der Schoasch

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