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Lösungsorientiert ist das Verhalten von Meyer nicht

Von Thomas Thöne

„Was als Konflikt mit dem Vorstand der Jungen Union (JU) Ingolstadt und Stadtrat Markus Meyer (Junge Liste) begann, ist seit der Pressemitteilung des CSU-Ortsverbandes West ein handfester Konflikt in der Ingolstädter CSU. Mit der Tatsache, dass dem Fraktionsvorsitzenden der CSU-Stadtratsfraktion, Franz Wöhrl, ebenfalls der Zutritt zur Sitzung des Ortsvereins verwehrt wurde, ist auch ein Konflikt, in den jetzt die Fraktion involviert ist.

Meyer hat durch die einberufene Vorstandssitzung und die daraus resultierende Pressemitteilung des CSU-Ortsverbandes West nicht beteiligte Personen in einen Konflikt zwischen ihm und dem Vorstand der JU involviert. Der Ortsverband selbst ließ in seiner Pressemitteilung offen, was dieser als eine persönliche Kampagne gegen Meyer ausgemacht hat und was die „verleumderischen Verlautbarungen“ sind. Die Konfliktsituation wurde durch diese Pressemitteilung erheblich verschärft.

Lösungsorientiert ist das Verhalten von Meyer nicht. Die Frage, was Meyer will, ist innerhalb der CSU ein großes Rätsel, wie verschiedene Gespräche vom heutigen Tag deutlich machen. Sollte er verlangen, dass sich der CSU-Kreisverband von der Jungen Union distanziert, ist das illusorisch. Die örtliche CSU wird kaum auf ihren Nachwuchs losgehen, ohne handfeste Gründe. Die besagte Pressemitteilung der JU wird für die Mutterpartei sicher kein solcher Grund sein.

Meyer streckt sinnbildlich dem CSU-Kreisvorsitzenden Stefan Huber den ausgestreckten Mittelfinger hin und führt damit Hubers lösungsorientierten Ansatz ad absurdum. Was heute in vielen Gesprächen mit CSU-Vertretern deutlich wurde, ist die Tatsache, dass Meyer mit seinem derzeitigen Verhalten weite Teile der Partei gegen sich aufbringt. Als politischer Beobachter fragt man sich, wie sich Meyer so bei der nächsten Kommunalwahl auf der Liste der CSU einen guten Platz sichern will. Die Gefahr, dass er nach hinten durchgereicht wird, ist nicht unerheblich.

Die Junge Union äußert sich derzeit zur Causa Meyer nicht, auch zum Schutz von Meyer, ist aus der CSU zu hören. Vielleicht sollte Meyer froh sein, dass die JU der Öffentlichkeit keine weiteren Details über das Zerwürfnis mitteilt. Möglicherweise schätzt Meyer, wie Monika Hohlmeier im Jahr 2010, eine Situation falsch ein.

Wie die CSU vor der Kommunalwahl mit Meyer, dem Ortsverband West und Meyers offenbar wenigen Fürsprechern zusammenkommen will, ist für den außenstehenden Betrachter gerade unerklärlich und vielleicht auch für die CSU-Funktionäre selbst.

Als wäre der genannte Konflikt nicht schon schlimm genug für die einst so stolze und erfolgreiche Ingolstädter CSU, treiben einige Parteimitglieder noch ein böses Spiel, wie aus der CSU kolportiert wird, um mögliche Mitbewerber zur Kommunalwahl zu beschädigen. Dafür spricht, dass man Stefan Huber, Sebastian Knott und Julia Lebe ins Rampenlicht zerrt, mit dem Gerücht, ihnen könnte der Konflikt der JU mit Meyer dienlich sein.

Wer Huber als Kreisvorsitzender ablösen will, der sollte dies mit offenem Visier tun. Wer einen guten Listenplatz will, sollte sich diesen mit guter politischer Arbeit und Präsenz im vorpolitischen Raum erarbeiten.

Die Wählerschaft wird man mit dem derzeit aufgeführten Stück, von dem aktuell nicht einzuschätzen ist, ob es absurdes Theater, Drama, Boulevardtheater oder Bauerntheater ist, nicht für sich gewinnen können.

Der politische Mitbewerber sitzt wie bei der Muppet Show auf dem Balkon und amüsiert sich. Elmar Spranger, ehemals hochgeschätzter CSU-Kreisvorsitzender ohne Ambitionen auf ein Mandat, dürfte sich im Grab umdrehen.

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