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Reinhard Brandl zur sonntäglichen Sitzung

Am vergangenen Sonntag gab es im Ingolstädter CSU-Haus eine Sitzung, mit prominenter Besetzung. Bekanntester Teilnehmer war Horst Seehofer. Ferner anwesend war der ehemalige Innenstaatssekretär Hermann Regensburger. Von den aktiven CSU-Politikern Alfred Grob, Dorothea Deneke-Stoll, Franz Wöhrl, Christian Lösel und Albert Wittmann. Die Moderation oblag dem CSU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl. Der CSU-Kreisvorsitzende Stefan Huber lag zum Zeitpunkt der Sitzung, nach notärztlicher Versorgung aufgrund eines internistischen Notfalls vom vergangenen Donnerstag, stationär in einer Klinik der Region. Er wurde von seinem Stellvertreter Christopher Hofmann vertreten.

„Es gab in den letzten Wochen in der Partei von verschiedenen Seiten die Bitte, dass sich die aktiven und ehemaligen Mandatsträger ein Bild von den Ergebnissen der Kassenprüfung machen und darüber der Stadtratsfraktion und dem Kreisvorstand berichten“, erklärt Reinhard Brandl heute auf Anfrage der Ingolstädter Onlinezeitung O-T(h)öne. Er selbst habe dann die Terminkoordination und die Moderation übernommen. Die Terminabstimmung erfolgte in der Woche ab dem 12. Februar. 

Im per Mail geführten Interview beantwortet Reinhard Brandl die Fragen des Nachrichtenkanals O-T(h)öne.

OT: Konnten alle zu dem Zeitpunkt der Zusammenkunft bekannten Finanzfragen, Unklarheiten und Vorwürfe geklärt werden? Wenn nicht, welche sind ungeklärt?

Brandl: Nach den Medienveröffentlichungen in den Tagen vor dem Treffen stand der Verdacht im Raum, dass Geld entwendet oder veruntreut worden ist. Diesem Verdacht sind wir nachgegangen und haben sehr eingehend geprüft, ob es darauf konkrete Hinweise gibt. Das war nicht der Fall.    

OT: Wurden die angeblich fehlenden 10.000 Euro in der Sitzung thematisiert? Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Ist diese in verschiedenen Medien verbreitete Summe realistisch?

Brandl: Aufgrund der nicht vollständigen Dokumentation der Kartenvergabe haben die Kassenprüfer im Nachhinein versucht, die Teilnehmerzahl der Schanzer Nacht 2023 abzuschätzen, um daraus möglicherweise entgangene Einnahmen durch verschenkte Karten hochzurechnen. Diese Berechnungen basieren auf verschiedenen Annahmen „über den Daumen“. Wir haben deshalb entschieden, uns keine Zahl zu eigen zu machen, sondern sprechen davon, „dass wohl mehrere hundert Karten für Saal und Foyer verschenkt worden sind“. Die genaue Summe lässt sich im Nachhinein nicht mehr nachvollziehen.

OT: Finden sich alle bekannten angeblichen finanziellen Unregelmäßigkeiten in der CSU Ingolstadt in dem Bericht an den Kreisvorstand wieder?

Brandl: Unser Ausgangspunkt war der im Raum stehende Verdacht, dass Geld veruntreut oder unterschlagen worden ist. Dafür haben wir keine konkreten Hinweise gefunden. Es gab aber Vorgänge, die wir dennoch dem Kreisvorstand und der Stadtratsfraktion zur Kenntnis geben wollten, um zum Beispiel auch die Möglichkeit zu geben, fehlende Beschlüsse nachzuholen.

OT: Haben die Teilnehmenden der Zusammenkunft Hinweise darauf, dass die Aufklärung, nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe, innerhalb des CSU-Kreisverbandes Ingolstadt verzögert wurde?

Brandl: Nein.

OT: Haben die Teilnehmenden nach Lösungsansätzen der derzeitigen Konfliktsituation in der Ingolstädter CSU gesucht sowie für die Konfliktsituation zwischen JU und Herrn Meyer. Gibt es aus dem Teilnehmendenkreis hierzu Vorschläge?

Brandl: Wir alle sind in großer Sorge über die Entwicklungen der letzten Monate und natürlich haben wir uns auch darüber ausgetauscht. Ich möchte Sie aber um Verständnis bitten, dass ich die Vertraulichkeit dieser Runde nicht brechen möchte.

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