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„Faktenbasierte Sitzung“ zu Vorwürfen

Am vergangenen Freitag hat sich der erweiterte CSU-Kreisvorstand Ingolstadt getroffen, um nach längerer Erkrankung des Kreisvorsitzenden Stefan Huber einen Sonderbericht der Kassenprüfer im Gremium zu besprechen. Die Kassenprüfung wurde von Huber selbst im Herbst 2023 gegenüber dem geschäftsführenden Vorstand angeregt, nachdem damals parteiintern Vorwürfe im Raum gestanden waren, es gäbe finanzielle Unregelmäßigkeiten. Betroffen davon, so wurde parteiintern diskutiert, sei auch der CSU-Schwarz-Weiß-Ball 2023.

Im Januar dieses Jahres wurden dann, offenbar von interessierter Seite innerhalb der CSU, schwere Vorwürfe wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten im CSU-Kreisverband Ingolstadt nach außen getragen und Vertreter bestimmter Medien entsprechend informiert.

Die Kassenprüfer haben nach Beschluss des geschäftsführenden CSU-Kreisvorstandes nicht nur die Abrechnung der „Schanzer Nacht 2023“, den Schwarz-Weiß-Ball, vollständig überprüft, sondern auch die Kasse der CSU Ingolstadt im Zeitraum vom 1. Mai 2023 bis 31. Dezember 2023. Der Bericht an den Kreisvorstand besagt: „Die Kassenprüfung hat ergeben, dass es nach eingehender Prüfung keinen konkreten Hinweis darauf gibt, dass Geld des CSU-Kreisverbands entwendet oder veruntreut wurde“.

Dieser Kassenbericht konnte, aufgrund Hubers Erkrankung, am vergangenen Freitagabend erstmals im erweiterten CSU-Kreisvorstand vorgestellt, besprochen und diskutiert werden. Mehrere Teilnehmer sprachen gegenüber O-T(h)öne von einer sehr sachlichen Sitzung, auf der alle gestellten Fragen vollumfänglich durch Huber beantwortet wurden. „Es war hart in der Sache, aber menschlich fair“, so ein Teilnehmer. „Wir konnten uns nach der Sitzung auf ein Bier zusammensetzen“. Ein anderer Teilnehmer spricht von einer „sehr faktenbasierten“ Sitzung, mit „deutlicher Aussprache“, die Huber „sehr souverän gemeistert“ habe. „Keine Fragen blieben offen oder unbeantwortet“, so das CSU-Mitglied. Gegenüber Huber habe auch niemand eine Rücktrittsforderung erhoben, erklärt ein anderer Teilnehmer, um zu ergänzen „diese wäre auch völlig unangebracht“. „Huber genießt das Vertrauen des Vorstandes“, so die Einschätzung des Sitzungsteilnehmers.

Der CSU-Ortsvorsitzende Markus Meyer, der die Abrechnung der „Schanzer Nacht 2023“ zunächst CSU-intern zum Thema machte, war bei der Sitzung nicht anwesend. „Wegen Elternzeit“, heißt es aus dem Teilnehmerkreis.

Eine Beschlussfassung durch den CSU-Vorstand war zum Themenkomplex am Freitagabend nicht vorgesehen. Nach der Aussprache hat sich der CSU-Kreisvorstand mit breiter Mehrheit darauf verständigt, zu einer weiteren Sitzung zusammenzukommen, um die von den Kassenprüfern angeregten klarstellenden Beschlüsse nachzuholen.

CSU-Kreisvorsitzender Stefan Huber meldete sich heute Mittag in einer Pressemitteilung zu Wort. In dieser heißt es: Die Diskussionen und Berichterstattungen über den CSU-Kreisverband Ingolstadt haben in den vergangenen Wochen zu vielen Fragen innerhalb unserer Partei und der Ingolstädter Bevölkerung geführt. Als Kreisvorsitzender habe ich die Gesamtverantwortung für die CSU Ingolstadt. Dieser Verantwortung bin ich, auch aus gesundheitlichen Gründen, in den letzten Monaten nicht ausreichend nachgekommen. Das bedauere ich. Als Konsequenz der Hinweise unserer Kassenprüfer erarbeiten wir im Moment eine Geschäftsordnung, die die Verantwortlichkeiten in der Verwaltung unserer Partei klar verteilt.

Quelle: Eigene Recherche und Berichterstattung.

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